Einstieg in Minimal Waste: Tipp Nr. 3 – Repariere Dinge

Einstieg in Minimal Waste: Tipp Nr. 3 – Repariere Dinge

Man passt einen kurzen Moment lang nicht auf und das Smartphone fällt einem runter. Das ist dir vielleicht auch schon passiert, das Glas bekommt hunderte kleine Risse. Man hat nun die Wahl, entweder das Display reparieren zu lassen oder sich ein neues Handy zu kaufen, da das Aktuelle eh langsam alt ist.

Ein Schweizer erzeugt pro Jahr im Schnitt über 700 Kilogramm Abfall. Ungefähr 13 Kilo davon sind Elektrogeräte. Einerseits steigt die Zahl elektrischer und elektronischer Geräte, gleichzeitig verkürzt sich die Gebrauchsdauer einzelner Produkte. Dadurch wächst die Menge Elektroschrott stetig. Aber nicht nur Geräte machen Abfall, auch beispielsweise Textilien landen im Müll: in der Schweiz etwa 6,5 Kilo pro Kopf.

Und jetzt komme ich wieder mit dem «früher war alles besser»: nicht alles, im Gegenteil. Aber gerade wenn es um das Reparieren, Flicken und Ausbessern ging, war es bei unseren Grosseltern noch selbstverständlich, dass man etwas Kaputtes versuchte wieder zu reparieren.

Repair-Cafés

Ich selbst bin regelmässig auch an Repair Cafes anzutreffen. Eine coole Sache, die auf dieses Thema sensibilisieren soll und Menschen ermutigt, wieder selbst mehr zu reparieren (oder zumindest ihr kaputtes Ding im Repair Cafe vorbeizubringen).

Durch mehr Achtsamkeit und Wertschätzung zu den Gegenständen, die wir uns einmal kauften, wächst auch die Einsicht, dass man etwas das kaputt ist, nicht einfach im ersten Affekt wegwirft. Sondern es eben versucht zu reparieren.

Geplante Obsoleszenz

Natürlich sind Reparaturen von der Industrie nicht gewollt. Die Märkte sind in allen Bereichen längst übersättigt und man will neue Produkte verkaufen. Würde ein Föhn ein Leben lang halten, würden Föhn-Hersteller zuwenig Produkte verkaufen. Das Gleiche gilt natürlich bei der Elektronik. Gerade bei Smartphones ist die Entwicklung bereits so rasant wie in der Textilindustrie. Einjährige Geräte sind bereits wieder veraltet.

Ich selbst versuche immer alles zuerst zu reparieren, wenn etwas kaputt ist. Meine beiden Mädchen legen mir regelmässig Spielzeug auf den Schreibtisch zuhause: Papi repariert’s bestimmt. Meine Erfolgsrate liegt dabei bei 90%, bei billigem Plastik-Mist kann aber auch ich nicht mehr viel retten.

Aus Alt mache Neu

Letzte Woche habe ich mir meinen iMac aus dem Jahre 2012 vorgeknöpft. Sein Display hat einen Sprung im Glas, deswegen betreibe ich den Mac schon seit Längerem mit einem zweiten Display. Denn das originale Display zu ersetzen würde mich ca. 600.– kosten, das war ich noch nicht bereit auszugeben. Doch wie der Zufall (?) es so will, gab die eingebaute 3 Terrabite-Festplatte in den letzten Wochen langsam den Geist auf. Was mich auf die Idee brachte, diese selbst durch eine viel schnellere sogenannte SSD Festplatte zu ersetzen.

So sieht ein iMac 2012 von Innen aus…

So sieht ein iMac 2012 von Innen aus…

Gesagt getan: für insgesamt CHF 200 habe ich die Festplatte dank Anleitungen auf Youtube und sonstwo im Internet selbst ersetzt und den Mac neu aufgesetzt. Die neue Festplatte bewirkt einen enormen Geschwindigkeitsschub, der iMac ist nun schneller, als damals als ich ihn gekauft habe und wird mir sicher noch einige Jahre so dienen. Wieder etwas erfolgreich repariert, Geld gespart und etwas für die Umwelt gemacht. Das fühlt sich tatsächlich grossartig an und kann ich nur weiterempfehlen.

Quellen: BAFU und NZZ Folio

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